Der Dampfbahn-Club Deutschland e.V. (DBC-D)
(Stand Januar 2008)

Der Anfang

Es fing 1967 in Eisenbahn-Zeitschriften mit verschiedenen Inseraten an, in denen zum Erfahrungsaustausch über dampfbetriebene Modelloks für Gartenbahnen aufgerufen wurde. Über die Inserate kamen die Dampfbahnfreunde aus Deutschland zusammen und es wurden daraufhin Treffen vereinbart. Bald verschickte Herr Knupfer, einer der ersten Aktiven, an anfangs 22 Dampfbahnfreunde seine Rundschreiben, in denen er Anschriften neuer Dampfbahnfreunde, Beschaffungshinweise und sonstige Tips vermittelte. Das Interesse vieler Anfrager ermunterte Herrn Knupfer, regelmässige Treffen der Dampfbahnfreunde zu veranstalten. Es begann 1968 in Baierbach am Simssee (Bayern), weil dort der aus den USA in seine Heimat zurückgekehrte Altmeister des Dampflokbaus, Paul Reithmaier, eine 120 Meter lange Rundstrecke erbaut hatte und für organisatorische Rahmenbedingungen gesorgt war. Es nahmen 70 Dampfbahnfreunde teil (bei insgesamt ca 400 Besuchern) und es konnten 7 fertige Dampfloks gezeigt werden. In Baierbach wurde der Name Dampfbahn-Club Deutschland (DBC-D) festgelegt. Durch Berichte über das Treffen im Fernsehen und der Presse sowie in Modellbahnzeitschriften war für eine weitere Verbreitung der Dampfbahn-Idee gesorgt.

Das nächste Treffen im Jahr 1969 fand wiederum in Baierbach statt; es wurden ein Dutzend fertige Loks und viele im Bau befindliche Fahrzeuge gezeigt. Es waren bereits 4 Gartenbahnanlagen bekannt und es gab Planungen oder Arbeiten für weitere Anlagen. Die Zahl der Mitglieder stieg; auch Dampfbahnfreunde aus dem benachbarten Ausland schlossen sich dem DBC-D an (man konnte viel voneinander lernen). Ab 1970 begannen sich Regionalgruppen zu formieren, so z.B. eine Gruppe Nord, eine Gruppe Süd und eine Gruppe Bayern. Später kam noch die Gruppe West und die Gruppe Südwest hinzu. Diese Gruppen gingen teilweise in örtlichen Dampfbahnclubs auf. Nach dem Fall der Mauer schlossen sich auch Dampfbahner aus den neuen Bundesländern dem DBC-D an.

Das Dampfbahn-Hobby heute

Die regionalen Gruppen, die sich meist als Vereine organisiert haben, sind heute die wichtigsten Träger der Dampfbahnaktivitäten. In den lokalen Vereinen können die Mitglieder neben ihren privaten Arbeiten in der Werkstatt den Erfahrungsaustausch mit anderen Dampfbahnfreunden pflegen und auf den Clubanlagen einen Fahrbetrieb durchführen. Heute sind in den Dampfbahnclubs viele unterschiedliche Ausprägungen vereint, so sind z.B. neben Dampfbahnmodellen auch stationäre Dampfanlagen, Lokomobilen und Dampftraktoren zu finden. Bei Dampfbahnen geht die Bandbreite von Modellen in den klassischen Modellbahnspurweiten bis zu Spurweiten von 260 mm. Und neben den Dampfloks sind ebenso Modelle von Diesel- oder Elektrolokomotiven auf den Anlagen zu sehen. Vielfalt prägt das Bild des Dampfmodellbaues.

Die verwendeten Spurweiten sind 89mm (3-½ Zoll), 127mm (5 Zoll), 144mm und 184mm (7-¼ Zoll) sowie 260mm (10-¼ Zoll). Diese Spurweiten bzw. Baugrößen sind inzwischen auch in der NEM 010 (Normen Europäischer Modellbahnen) enthalten. Während in den Anfangsjahren neben der am meisten verwendeten Spur 127mm noch die 89mm Spur und 144mm Spur eine Rolle spielten, werden Modelle für die letztgenannten Spurweiten heute nur noch in recht geringer Zahl gebaut. Die 184mm Spur hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet und nimmt den zweiten Platz ein. Auf den Gleisanlagen der Dampfbahnclubs werden Sie in allen Fällen Gleise mit 127mm Spur und in einem hohen Anteil auch Gleise mit 184mm Spur antreffen.

Es gibt inzwischen auch eine Reihe von Firmen, die sich mit ihrem Angebot auf die Belange der Dampfbahner ausgerichtet haben.

Schätzungsweise existieren inzwischen in Deutschland weit mehr als 1000 Gartenbahn-Lokomotiven (Dampflokomotiven und auch Fahrzeuge mit Elektroantrieb oder Benzin-/Dieselmotoren).

Der Informationsaustausch für die Dampfbahner wird durch die Rundschreiben des DBC-D, das vierteljährlich erscheinende Magazin GARTENBAHNEN und im Internet durch die Webseiten http://www.dampf-modell-bahn.de unterstützt.

Wer sind nun diese immer wieder angesprochenen Dampfbahnfreunde? Die Dampfbahner kommen aus allen möglichen Berufsgruppen und sind nicht nur Mechaniker oder Ingenieure. Es sind Menschen aller Altersstufen, die alle die gemeinsame Freude an der dampfbetriebenen Modellbahn oder am Bau von Dampfmodellen vereint. Es gibt darunter Eigenbrödler, die überwiegend an ihrem Dampfmodell arbeiten und nur gelegentlich ihr Werk vorführen sowie andere, die ihre Arbeitszeit auch für gemeinsame Ziele in der Clubarbeit einsetzen.

Der DBC-D heute

Der DBC-D ist seit 2004 in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins organisiert. Im DBC-D sind derzeit über 300 Dampfbahner als Einzelmitglieder und 15 Dampfbahnvereine mit etwa 310 Mitgliedern. Der DBC-D verfolgt im Vergleich zu den anderen Vereinen stärker überregionale Belange. Durch die Mitgliedschaft von Dampfbahnvereinen hat der DBC-D die Rolle eines Dachverbandes und vertritt die Interessen der Dampfbahner gegenüber Dritten, wie z.B. gegenüber Normungsorganisationen oder Versicherungen.

Aus der aktuellen Arbeit des DBC-D sind zu nennen die Aufnahme der für Dampfbahner wichtigen Standards (Radsatz-Gleis) in die NEM. Das Handbuch für Planung, Bau, Prüfung und Betrieb von Modelldampfkesseln ist verfügbar und die Aktualisierung der übrigen technischen Handbücher geht voran. Für die Ein-/Ausfuhr von Dampfbahnfahrzeugen beim Besuch von Dampfbahnvereinen in der Schweiz sowie für Schweizer Dampfbahner beim Besuch von Treffen in Deutschland sind vereinfachte Regelungen für die Zollbehandlung erreicht worden..